Nach der Jahrhundertwende setzte sich endgültig der Gedanke durch, daß für den örtlichen Feuerschutz die Initiative von verantwortungsbewußten Gemeindemitgliedern ausgehen mußte und die Kommunen sich dann bereit erklärten, für die nötige Ausrüstung zu sorgen. Die bis dahin gekannten primitiven Löschmittel wurden von moderneren Geräten abgelöst. Um nun die technischen Hilfsmittel auch richtig einsetzen zu können, bedurfte es einer laufenden Ausbildung und Übung, die von den Freiwilligen Feuerwehren übernommen wurde.
So haben sich auch 16 Männer, 9 aus Innenried und 7 aus Klautzenbach, der ehemaligen Gemeinde Klautzenbach zusammengetan und am 10. März 1911 eine Freiwillige Feuerwehr ins Leben gerufen. Diese Feuerwehr verstand sich damals als eine reine Gemeindeeinrichtung und man hielt abwechselnd in den zwei Ortsteilen Übungen ab. Für die neugegründete Wehr beschaffte die Kommune für Innenried und Klautzenbach je eine handbetriebene Saug- und Druckspritze. Es ist der finanziell wohl am schlechtest bestellten Gemeinde Klautzenbach hoch anzurechnen, daB sie für die Anschaffung der zwei Spritzen 1000 Mark Anleihe beim Raiffeisenverein in Zwiesel aufnahm und in den Folgejahren abstotterte. Im Gegenzug hierfür verpflichteten sich beide Ortschaften auf eigene Kosten einen Löschteich anzulegen und alsbald ein Requisitenhaus zu erstellen.
Bereits im Juni 1911 konnte die neugegründete Wehr erstmals beim Bezirksfeuerwehrtag in Rabenstein vor den kritischen Augen des Bezirksfeuerwehrvertreters mit 30 Mann vorexerzieren und allgemeine Anerkennung und Lob verbuchen.
Nicht vergessen wurde hierbei auch der armen Gemeinde für ihre Weitsicht zu danken, mit erheblichem finanziellen Aufwand für beide Ortschaften den Feuerschutz zu gewährleisten. Man entwickelte bald auch gesellschaftliche Aktivitäten, sodaß man am 11.12.1921 beschloß, eine Vereinsfahne zu kaufen. Am 22.1.1922 wurde die neue Fahne zum Preis von 5800 Mark geliefert. Mit allen Nebenkosten, wie Erinnerungsbänder, Festzeichen usw. mußten ca. 10000,— Mark ausgegeben werden.
Ein gewaltiges Unterfangen, wenn man den damaligen Mitgliedsbeitrag von 30 Pfennig monatlich in Rechnung stellt. Der Bauer Josef Schreder aus Innenried schlug mehrere Blöcher Holz und streckte vom Erlös dem Verein das Geld für den Fahnenkauf vor. Alois Haidn, ebenfalls Bauer aus Innenried, stiftete später dem Verein die neue Fahne, sodaß die Schulden beglichen werden konnten. Am 21. Mai 1922 wurde Fahnenweihe gehalten. Als Fahnenmutter fungierte Maria Haidn, Bäuerin aus Innenried und Ehefrau des Fahnenstifters. Als Patenverein konnte die Freiwillige Feuerwehr Zwiesel gewonnen werden. Man zog von Innenried aus nach Zwiesel und nach dem kirchlichen Hochamt feierte die Wehr mit vielen örtlichen Vereinen in den Gasthäusern und Biergärten recht kräftig, nachdem man zuvor in einem festlichen Zug durch die Stadt gezogen war.
Die erste handbetätigte Saug- und Druckspritze konnte 1930/31 durch eine neue „Magirus“-Motorspritze ersetzt werden. Im Laufe der folgenden Jahre blieb die Feuerwehr von größeren Brandeinsätzen verschont. Am 3.9. 1930, gegen 10.30 Uhr brach jedoch während des Dreschens im Stadel des Bauern Josef Stich ein Brand aus, dem das gesamte Anwesen zum Opfer fiel. Bei Aufräumarbeiten unter Mithilfe der Bevölkerung, kam der Brandleider selbst auf tragische Weise zu Tode.
Dies blieb bislang der einzige Großbrand in unserem Dorf und wir hoffen mit Gottes Hilfe, daß es dabei bleibt.
Während bis dahin die Feuerwehren Klautzenbach und Innenried noch gemeinsam unter dem Gemeindenamen auftraten und Übungen abhielten, trat schließlich doch eine gewisse Rivalität zutage, die 1931 zur Trennung führte. Nach dem Krieg kam das Feuerlöschwesen in Innenried erst wieder langsam in Gang. Viel Leid und Not war über die Familien hereingebrochen. Mit der Anschaffung von Ausrüstungsteilen und dem Ersatz des äußerst ungenügenden Schlauchmaterials ging es wieder langsam aufwärts. Im Jahre 1954 ging man daran, ein neues Gerätehaus mit Schlauchturm zu bauen. 1959 wurde durch die Gemeinde die äußerst notdürftige Dorfschwemme durch einen ausreichenden Feuerlöschteich ersetzt und 1963 beschaffte man eine neue Tragkraftspritze.
Schließlich dachte man auch wieder daran, sich eine Vereinsfahne zuzulegen und begann mit Christbaumversteigerungen und anderen Aktivitäten die finanziellen Voraussetzungen hierfür zu schaffen. Am 30. April 1961 konnte die neue Fahne im Beisein vieler Vereine im Rahmen des 50-jährigen Bestehens geweiht werden. Als Fahnenmutter erklärte sich Therese Ruderer bereit und Kommandant Michael Resch hatte mit seinen Mannen ein hervorragendes Fest organisiert. 1964 beschafft sich die FFW ein gebrauchtes Löschfahrzeug, Marke Hanomag, aber bereits 1968 mußte dieses Fahrzeug durch einen neuen Tragkraftspritzenanhänger ersetzt werden.
Im weiteren Verlauf der Jahre wurde es im Vereinsleben wieder etwas ruhiger, zumal man von Bränden und Hilfeleistungen verschont blieb. Nach einem Generationswechsel 1975 wurden die Aktivitäten wieder gesteigert und mit tatkräftiger Unterstützung der Stadt Zwiesel, Innenried war zwischenzeitlich eingemeindet, konnte die Ausrüstung den Bedürfnissen der Zeit angepaßt werden. Nach dem Anschluß an das Funkalarmierungssystem renovierte man das Gerätehaus unter großer Mithilfe des Vereins von Grund auf. Schließlich wurde die Anschaffung eines TSF8 ins Auge gefaßt. Hierzu waren jedoch wiederum Umbaumaßnahmen am Gerätehaus notwendig. Nachdem das Gebäude umgestaltet und erweitert worden war, ging im Frühjahr 1980 ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung, das neue TSF, ein Ford Transit, konnte zusammen mit dem renovierten Gerätehaus seiner Bestimmung übergeben werden. Sowohl am Fahrzeug, als auch an der Beschaffung von Funkgeräten beteiligte sich der Verein finanziell. Von der Stadt Zwiesel wurden neben den erwähnten Maßnahmen auch die gesamte Ausrüstung auf den neuesten Stand gebracht, sodaß die Freiwillige Feuerwehr sowohl personell als auch von der Ausrüstung her in hervorragender Verfassung ist.
Als einziger Verein des Dorfes Innenried hat die Feuerwehr auch eine gewisse Verpflichtung, gesellschaftliche Aktivitäten zu entwickeln. So wird alljährlich ein Waldfest abgehalten, dessen Erlös ausschließlich der Anschaffung von Ausrüstungsteilen zugute kommt. Nur mit diesen Einnahmen konnten die enormen Anschaffungen der letzten Jahre unterstützt werden. Deshalb sei an dieser Stelle unseren so zahlreichen und treuen Besuchern aus nah und fern sehr herzlich gedankt